Frankreichs engagierte Intellektuelle
Von Zola bis Bourdieu
Wallstein Verlag
2012
Présentation de l'éditeur
Das Eingreifen der Intellektuellen in die Verhältnisse eine
französische Tradition.In Frankreich haben seit Voltaire immer wieder
charismatische Figuren kritisch in politisches Handeln eingegriffen.
Zolas Intervention für den unschuldig verurteilten jüdischen Offizier
Alfred Dreyfus entsprach insofern einer langen Tradition. Im Zuge der
Dreyfus-Affäre identifizierten sich jedoch Hunderte von Wissenschaftlern
und Schriftstellern mit Zola, sodass für die Akteure dieses kollektiven
Engagements ein neuer Begriff geschaffen wurde, der des
Intellektuellen. Dieser Begriff bezeichnet seither in Frankreich ange
sehene Schriftsteller und Gelehrte, die zu wichtigen gesellschaftlichen
Fragen Stellung beziehen. Intellektuelle griffen immer wieder ein,
während des Ersten Weltkrieges, im Sinne des Pazifismus und des
Antifaschismus in der Zwischenkriegszeit, für Widerstand oder
Kollaboration während der Besatzungsperiode, gegen die Verletzung der
Menschenrechte im Algerienkrieg, gegen eine neoliberale
Wirtschaftsideologie. Im Fokus der Intellektuellen geschichte lässt sich
so die spannende Geschichte Frankreichs im 20. Jahr hundert verfolgen.
Joseph Jurt, geb. 1940, em. Professor für französische
Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg i. Br., Mitgründer und
langjähriger Vorsitzender des Freiburger Frankreich-Zentrums,
Vizepräsident des Schweizerischen Wissenschaftsrates.
Veröffentlichungen u.a.: Grundwissen Philosophie. Bourdieu (2008); Die
Literatur und die Erinnerung an die Shoah (Hg., 2005); Intellektuelle -
Elite - Führungskräfte und Bildungswesen in Deutschland und Frankreich
(Hg., 2004).
(merci à Joseph Jurt pour l'info)
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