« Je pense que les peuples ont pris conscience du fait qu’ils avaient des intérêts communs et qu’il y avait des intérêts planétaires qui sont liés à l’existence de la terre, des intérêts que l’on pourrait appeler cosmologiques, dans la mesure où ils concernent le monde dans son ensemble ».
Pierre Bourdieu (1992)


vendredi 28 mai 2010

Homo academicus – Recherche et enseignement à l’Université. Homo academicus – Was heißt Forschen und Lehren an der Universität ? 14 et 15 juin

Homo academicus – Recherche et enseignement à l’Université. Homo academicus – Was heißt Forschen und Lehren an der Universität ?


Französisch-österreichischer Workshop im Rahmen der Masterstudien Philosophie (Universität Wien), Philosophie und Sozialwissenschaften (ENS, Paris)
Atelier franco-autrichien dans le cadre du cycle de master de philosophie (Université de Vienne) et des départements de sciences sociales et de philosophie (ENS, Paris)

Konzeption und Leitung: Elisabeth Nemeth (Universität Wien) und Eric Brian (EHESS & ENS, Paris)

Zeit: Montag, 14. 6. 2010, 9:30 – 18:30 ; Dienstag, 15. 6. 2010, 10:00 – 12:00
Ort: Institut für Philosophie der Universität Wien, Universitätsstraße 7, A-1010 Wien, Hörsaal 2H

Die Tagung ist Teil von Forschungsseminaren im Rahmen der MA-Studienprogramme in Paris (ENS) und an der Universität Wien (MA Phil). In diesen Seminaren werden Texte zu Wissenschaft und Universität des französischen Soziologen und Philosophen Pierre Bourdieu gelesen und diskutiert. Als Bezugspunkt innerhalb der philosophischen Tradition ziehen wir Immanuel Kants Schrift „Der Streit der Fakultäten“ heran. Sie kann als Hintergrund zu Bourdieus Studie „Homo academicus“ eine instruktive Rolle spielen. Bourdieus Forschungen zeigen, dass sich innerhalb der Universität dasjenige Spannungsverhältnis abbildet, das für ihren Ort in der Gesellschaft charakteristisch ist: Einerseits hat die Universität als Bildungsinstitution eine reproduktive Funktion für die gesamte Gesellschaft, andererseits ist sie Teil des wissenschaftlichen Felds, das einer relativ eigenständigen Logik gehorcht.
Bourdieu und Kant liefern einen konzeptionellen Rahmen, in dem die Frage danach, was an Universitäten geleistet werden kann, in einer differenzierten Weise gestellt werden kann. Was können Akteurinnen und Akteure im universitären Raum aus den Einsichten Kants und Bourdieus für ihre Arbeit und ihr Selbstverständnis lernen? Und lassen sich diese Einsichten auf die konkrete Arbeit innerhalb eines Forschungsprojekts bzw. einer Master- oder Diplomarbeit anwenden? Vor dem Hintergrund der Texte von Kant und Bourdieu soll jede Teilnehmerin / jeder Teilnehmer die eigene Master- oder Diplomarbeit reflektieren: sind die Kriterien Kants bzw. Bourdieus für das, was wissenschaftliche Arbeit an der Universität ist, auf die eigene Arbeit anwendbar? Wenn ja, was folgt für die eigene Arbeit daraus? Wir wollen uns auf die Doppelperspektive Philosophie / Soziologie einlassen und erkunden, was sich daraus für die Entwicklung eines Forschungsthemas gewinnen lässt.

Für die Tagung am 14./15. Juni 2010 werden MA-Studenten der ENS in Paris ENS und der Universität Wien zusammenkommen, die sich im laufenden Semester mit denselben Themen auseinandergesetzt haben. Sie werden ihre Arbeiten vorstellen und gemeinsam diskutieren.
Sprachen: Englisch, Französisch, Deutsch

Präsentationen / Interventions : Lara Berger (Wien) ; Michael Bürkner (Wien) ; Olivier Daudé (Paris) ; Ole Hexel (Paris) ; Adina Hulda Seeger (Wien) ; Pierre de Larminat (Paris) ; Elke Park (Wien) ; Yann Renisio (Paris) ; Nicole Rossmanith (Wien) ; Barbara Rothmüller (Wien) ; Rémi Sinthon (Paris) ; Bianca Winkler (Wien).

Literatur:

* Bourdieu, Pierre: Homo academicus, Frankfurt / Main: Suhrkamp, 1988
* Bourdieu, Pierre: The specificity of the scientific field and the social conditions of the progress of reason, in: Social Science Information 1975, 19-47
* Bourdieu, Pierre: Science of Science and Reflexivity, Cambridge: Polity, 2004
* Bourdieu, Pierre: Sozialer Raum und ‚Klassen’. Leçon sur la leçon, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1985, S.9-46
* Bourdieu, Pierre, J.-C. Chamboredon, J.-C. Passeron: Soziologie als Beruf. Wissenschaftstheoretische Voraussetzungen soziologischer Erkenntnis, Berlin/New York: de Gruyter, 1991
* Bourdieu, Pierre und Loic Wacquant : Reflexive Anthropologie, Frankfurt/Main : 1996
* Fröhlich, Gerhard: Bourdieu-Handbuch. Leben-Werk-Wirkung, Stuttgart: Metzler, 2009
* Immanuel Kant: Der Streit der Fakultäten, in: Schriften zur Anthropologie, Geschichtsphilosophie, Politik und Pädagogik 1, Werkausgabe Bd. XI, hg. V. W. Weischedel, Frankfurt/Main: Suhrkamp 1977, S.261-393
* Nemeth, Elisabeth: Institutionalisierte Illusionen: Forschung, Ausbildung und Bildung an der Universität, in: IWK-Mitteilungen 4/1996, S.26-38


Koordination:
Roland.Lukesch@univie.ac.at
Elisabeth.Nemeth@univie.ac.at
Eric.Brian@ens.fr

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